Thomas Lischik, die erste Amtszeit

1990

Thomas Lischik wurde nicht nur in Ochtrup Nachfolger von Jürgen Maag als Kantor BildLischikMaag1der St. Lamberti-Kirche in Ochtrup, sondern übernahm auch die Leitung des Bentheimer Kammerchores.

Die erste Probe von Thomas Lischik mit dem Bentheimer Kammerchor fand am 22. August 1990 statt.
Das erste öffentliche Konzert unter seiner Leitung zusammen mit dem Kirchenchor St. Lamberti aus Ochtrup wurde zweimal dargeboten, am 17. November 1990 in der ev.-ref. Kirche in Bad Bentheim-Gildehaus und am 18. November 1990 in der St. Lamberti-Kirche in Ochtrup. Unter dem Titel „Geistliche Abendmusik“ wurden Stücke von Wilhelm Kienzl, Antonín Dvorák, Felix Mendelssohn Bartholdy und Thomas Lischik zu Gehör gebracht.
Diese ersten Konzerte bestätigten, dass der Chor mit Thomas Lischik einen guten Griff getan hatte. Das Publikum zeigte sich von den Konzerten begeistert.

1991

Mit frischem Schwung ging es ins Jahr 1991, am Karfreitag, den 29. März 1991, stimmte der Bentheimer Kammerchor zusammen mit der Jungen Kantorei Ochtrup musikalisch auf das Osterfest ein. In der ev.-ref. Kirche in Bad Bentheim-Gildehaus erklangen Werke von Johann Sebastian Bach, Giovanni Pierluigi da Palestrina, Norbert Linke und Heinrich Schütz.

Musikalisch kontrastreich ging es weiter: am 24. und 25. Mai 1991 präsentierte sich der Bentheimer Kammerchor mit den „Liebesliedern“ von Johannes Brahms und „Zigeunerleben“ von Robert Schumann von einer anderen schwungvollen Seite, zuerst im Kurhaus Bad Bentheim und am Tag darauf in der Villa Winkel in Ochtrup.

Der musikalische Höhepunkt des Jahres fand jedoch Ende September statt: Mit einem Mozart-Festkonzert verwirklichte der Bentheimer Kammerchor sein drittes Konzertvorhaben im Jahre 1991. Am 28. September in der ev.-ref. Kirche in Bad Bentheim-Gildehaus und am 29. September in der St. Lamberti-Kirche in Ochtrup kamen die Krönungsmesse C-Dur, ein Konzert für Violine und Orchester, „Exsultate, jubilate“ sowie Vesperae solennes de Confessore zur Aufführung. Zusammen mit dem Chor des Musikschulzweckverbandes Ochtrup/Metelen/Neuenkirchen/Wettringen und dem Orchester des Opera Forum Enschede gelang Thomas Lischik und dem Bentheimer Kammerchor eine eindrucksvolle Darstellung dieser vier Mozart-Werke.

Zum besinnlichen Abschluss des ereignisreichen Jahres 1991 fanden am 21. und 22. Dezember zwei Weihnachtssingen statt, zuerst in der Villa Winkel in Ochtrup und am folgenden Tag in der Katharinenkirche im Schloss Bentheim.

1992

Der Bentheimer Kammerchor bestand zu Beginn des Jahres 1992 aus 36 Mitgliedern.

Im Gegensatz zum Jahr zuvor stellte sich der Bentheimer Kammerchor nicht mehreren kleineren, sondern einem großen Werk, das einer sorgfältigen Einstudierungsphase bedurfte: dem „Messias“ von Georg Friedrich Händel. Zusammen mit dem Chor des Musikschulzweckverbandes Ochtrup/Metelen/Neuenkirchen/Wettringen und dem Orchester des Opera Forum Enschede sowie Solisten erklang das Oratorium am 7. November 1992 in der ev.-ref. Kirche in Bad Bentheim-Gildehaus und am 8. November 1992 in der St. Marien-Kirche in Ochtrup.
Publikum und Chor waren mit dem Ergebnis der intensiven Probenarbeit vollauf zufrieden.

1993

Im Jahre 1993 kehrte der Bentheimer Kammerchor musikalisch in die Stimmung von 1991 zurück und veranstaltete ein Frühlingskonzert mit Werken von Franz Schubert, Johannes Brahms und Franz Doppler, das am 5. Juni 1993 in der Katharinenkirche im Schloß Bentheim und am 6. Juni 1993 in der Villa Winkel in Ochtrup aufgeführt wurde.

1994

Für ein weiteres Konzert in 1993 war keine Probenzeit übrig, da bereits zu Beginn des nächsten Jahres eine große Herausforderung für den Chor anstand: die Ausgestaltung der Neujahrskonzerte der Städte Bad Bentheim und Ochtrup.
Erneut musizierte der Bentheimer Kammerchor mit dem Chor des Musikschulzweckverbandes Ochtrup/Metelen/Neuenkirchen/Wettringen. Als Orchester wurde das Sinfonieorchester der Ruhruniversität Bochum verpflichtet, durch das Programm leitete Moderator Helmut Riestenpatt.
Am 15. Januar 1994 erklangen im Kurhaus Bad Bentheim und am 23. Januar in der Stadthalle Ochtrup unter der Leitung von Thomas Lischik Werke von Georges Bizet, Johann Strauß, Johannes Brahms, Giuseppe Verdi und Richard Wagner. Die Begeisterung des Publikums zeigte, dass die Probenzeit für das Konzert gut investiert war.

Anläßlich des Jubiläums „1175 Jahre Emsbüren“ konnte der Bentheimer Kammerchor die lange Phase des Übens für den „Messias“ im Jahre 1992 noch einmal nutzen und führte das große Werk von Georg Friedrich Händel am 27. Februar 1994 in gleicher Zusammensetzung wie bei der ersten Darbietung in der St. Andreas-Kirche in Emsbüren erneut auf.

Das Jahr 1994 war für den Chor ein Besonderes, nämlich das Jahr seines 30jährigen Bestehens. Zu diesem Anlass studierten die Sängerinnen und Sänger Gioachino Rossinis bekannte „Petite Messe solennelle“ ein, die mit ca. 85 Minuten Aufführungsdauer nicht so klein ist wie der Name vermuten ließe. Die Aufführungstage am 5. November 1994 in Gildehaus sowie am Tag darauf in Ochtrup wurden für Beteiligte und Zuhörer zum musikalischen Jubiläumsfest.

Mit einem „Offenen Singen“ am 2. Dezember 1994 in der Katharinenkirche im Schloss Bentheim gemeinsam mit der Bläsergruppe der evangelischen Kirchengemeinde Gildehaus klang das ereignisreiche Jahr stimmungsvoll aus.

1995

Der Mai 1995 erlebte die erste Chorfahrt des Bentheimer Kammerchores, die in die Heimat des Chorleiters in den Rheingau führte.

Anschließend bereitete sich der Bentheimer Kammerchor intensiv auf einen neuen Konzerthöhepunkt vor: Am 18. November 1995 führte der Chor – wieder zusammen mit dem Chor des Musikschulzweckverbandes Ochtrup/Metelen/Neuenkirchen/Wettringen – und die „Camerata Kiew“, ein Orchester aus der Ukraine, das berühmte „Requiem“ von Wolfgang Amadeus Mozart in Gildehaus auf. Zusätzlich hatte der Chor die Hymne „Hör mein Bitten“ von Felix Mendelssohn Bartholdy in das Programm aufgenommen. Dieses Konzert ebenso wie die Wiederholung am folgenden Tag in Ochtrup veranlassten das Publikum zu stehenden Ovationen.

In kleinerem Rahmen fand am 5. 12. 1995 in der Katharinenkirche im Schloss Bentheim ein „Weihnachtliches Singen und Musizieren“ statt, das diesmal gemeinsam mit dem Kinderchor St. Lamberti aus Ochtrup unter der Leitung von Angelika Berg gestaltet wurde.

1996

Im Neuen Jahr ging es heiter weiter, der Bentheimer Kammerchor gestaltete mit seinem Partnerchor aus Ochtrup am 14. Januar 1996 das Neujahrskonzert der Stadt Bad Bentheim, diesmal mit den „Bergischen Symphonikern“, und bewies damit erneut seine musikalische Vielseitigkeit.

Auch in diesem Jahr beschloss der Chor, eine gemeinsame Reise zu machen, diesmal besuchten die SängerInnen das Elsaß.

Am 13. Mai 1996 bot sich dem Chor die Gelegenheit, eine Veranstaltung zur Feier des Europa-Tages musikalisch zu umrahmen. Mit Werken von Orlando di Lasso, Charles Tessier, Paul Simon und Ludwig van Beethoven unterhielt der Chor die geladenen Gäste zwischen den Redebeiträgen in der Katharinenkirche im Schloss Bentheim.

Am 20. Oktober 1996 brachte der Bentheimer Kammerchor erneut das „Requiem“ von Wolfgang Amadeus Mozart zur Aufführung, diesmal in der St. Andreas-Kirche in Emsbüren.

Die Probenzeit für das „große“ Jahreskonzert war knapp, am 17. November 1996 in Gildehaus sowie am 24. November 1996 in Ochtrup standen die Sinfonie Nr. 94 G-Dur „mit dem Paukenschlag“ und das Te Deum für die Kaiserin Marie Therese von Joseph Haydn sowie die Messe C-Dur op. 86 von Ludwig van Beethoven an. Auch hier bewährte sich wieder die Zusammenarbeit mit dem Chor des Musikschulzweckverbandes Ochtrup/Metelen/Neuenkirchen/Wettringen. Als Orchester wurde „Ars musica Enschede“ verpflichtet.

1997

Wieder war es zu Jahresbeginn eher still um den Bentheimer Kammerchor. Alles konzentrierte sich auf die Proben für das große Konzert am 21. September 1997: BildChor210997In Gildehaus kamen „Meisterwerke des Barock“ zur Aufführung. Mit seiner Interpretation von Kompositionen von Johann Sebastian Bach, Johann Pachelbel und Georg Friedrich Händel strahlte der Chor festliche Stimmung aus, die das Publikum zu würdigen wusste.

Die Staatliche Philharmonie Brasov (Kronstadt), die bei dem Barockkonzert den Orchesterpart übernommen hatte, wirkte wie der Bentheimer Kammerchor auch bei dem Kirchenkonzert zur Wiedereröffnung der Lambertikirche in Ochtrup am 24. September 1997 mit. Wieder kamen Werke von Johann Pachelbel, Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel sowie von Thomas Lischik zu Gehör.

Auch in diesem Jahr sang der Chor zur Eröffnung des Bentheimer Weihnachtsmarktes in der Katharinenkirche des Schloss Bentheim, gemeinsam mit dem Kinderchor der Lambertikirche in Ochtrup, den Thomas Lischik ebenfalls übernommen hatte.

Der letzte öffentliche Auftritt in 1997 fand am 19. Dezember statt: Der Bentheimer Kammerchor trat bei einem Benefizkonzert auf, das der Lions Club Grafschaft Bentheim zu Gunsten der „Initiative Mittagstisch“ in der Kapelle des Klosters Frenswegen in Nordhorn veranstaltete. Es wurde je ein Stück von Andreas Hammerschmidt, Johann Eccard und Heinrich Schütz interpretiert.

1998

Im Jahr 1998 fuhr der Chor „zweigleisig“: er probte gleichzeitig für das Jahreskonzert im September, bei dem Felix Mendelssohn Bartholdys „Lobgesang“ zu hören sein sollte, und für die Johannes-Passion von Johann Sebastian Bach, die für Frühjahr 1999 geplant war.

Am 13. September 1998 war es schließlich soweit, wiederum reiste die Staatliche Philharmonie Brasov aus Rumänien an, gemeinsam mit dem Chor des Musikschulzweckverbandes Ochtrup/Metelen/Neuenkirchen/Wettringen brachte man die Hymne „Hör mein Bitten“ und die Sinfonie Nr. 2 „Lobgesang“ von Felix Mendelssohn Bartholdy zu Gehör.

1999

Ab jetzt probte der Chor ausschließlich die Johannes-Passion von Johann Sebastian Bach, die am 21. März 1999 in Gildehaus zur Aufführung kam. Das Orchester „Ars musica“ aus Enschede, mit denen der Bentheimer Kammerchor bereits 1996 gute Erfahrungen gemacht hatte, war das begleitende Ensemble.

BildChor1999

Zeit für eine weitere Chorreise war wieder Mitte Mai, diesmal erkundete die Gruppe Mecklenburg.

Am 29. September 1999 beteiligte sich der Bentheimer Kammerchor an einem Benefiz-Konzert für den Kosovo und brachte in der ev.-ref. Kirche in Gildehaus u. a. „Verleih uns Frieden“ von Heinrich Schütz zu Gehör.

Das musikalische Jahr endete am 3. Dezember 1999 – fast schon traditionsgemäß – mit einer „Musik zur Weihnachtszeit“ in der Katharinenkirche im Schloss Bentheim. Diesmal beteiligten sich an dem Konzert das Bläserensemble Gildehaus sowie das Klarinettenensemble der Musikschule Bad Bentheim.

2000

Viel Zeit zum Ausruhen blieb dem Chor nicht, denn am 8. Januar 2000 stand für die SängerInnen des Bentheimer Kammerchores und des Chores des Musikschulzweckverbandes Ochtrup/Metelen/Neuenkirchen/Wettringen wieder die Ausgestaltung des Neujahrskonzertes der Stadt Bad Bentheim an. Im Kurhaus erklang Musik von George Bizet, Johann Strauß (d.Ä und d.J.), Marc-Antoine de Charpentier, Johann Sebastian Bach, Franz Léhar, Ludwig van Beethoven, Edvard Grieg, Wolfgang Amadeus Mozart und Edward Elgar. Das musikalische Fundament bildete diesmal ein Ensemble des Philharmonischen Orchesters Dortmund.

Das nächste Konzert fand am 12. November 2000 statt – bis dahin hatte der Chor genug Probenzeit für ein bedeutendes Chorwerk: Die „Grosse Messe in c-Moll“ von Wolfgang Amadeus Mozart. Gemeinsam mit dem Dvorák-Sinfonieorchester Prag musizierte der Bentheimer Kammerchor auf hohem Niveau. Dieses Konzert stellte einen der Höhepunkte der bisherigen Auftritte des Chores dar.

Das übliche Adventskonzert stand dieses Jahr in einem besonderen Licht: Es wurde das 10jährige Jubiläum der Städtepartnerschaft zwischen Wolkenstein und Bad Bentheim gefeiert. Gemeinsam mit dem Jungen Chor Bad Bentheim, Tatjana Kurotschkina an der Violine und Jürgen Beckmann am Klavier kamen am 8. Dezember 2000 in der Katharinenkirche im Schloss Bentheim unterschiedlichste Advents- und Weihnachtsstücke zu Gehör.

2001

Die konzentrierte Arbeit für das nächste große Konzert ließ im Mai trotzdem Zeit für eine weitere vergnügliche Chorreise, die diesmal nach Prag führte.

Für das „Jahreskonzert“ des Jahres 2001 wurde das ganze Jahr geübt, das Ergebnis zeigte, dass es die Mühen wert war: „Ein Deutsches Requiem“ von Johannes Brahms kam am 18. November 2001 in Gildehaus zur Aufführung, es spielte wie im Jahr zuvor das Dvorák-Sinfonieorchester Prag.

Am 2. Dezember 2001 sang der Bentheimer Kammerchor gemeinsam mit dem Männergesangverein Gildehaus, der Stadtkapelle Bentheim und Musikschülern in einer „Musik im Advent“ in der ev.-ref. Kirche in Gildehaus.

Den vorläufigen Abschluss von Thomas Lischiks Tätigkeit beim Bentheimer Kammerchor bildete das jährliche Adventssingen am 7. Dezember 2001 zur Eröffnung des Bentheimer Weihnachtsmarktes zusammen mit dem Kinderchor St. Lamberti und Ayano Sakurai an der Flöte.

BildAbschiedLischikChor und Chorleiter fiel die Beendigung der Zusammenarbeit, die aus privaten Gründen erfolgte, schwer, wie man an den traurigen Mienen von Thomas Lischik und Vorsitzendem Manfred Klinke bei der Verabschiedung unschwer erkennen konnte.